Richtiges Heizen mit Holz

Der Betrieb einer Feuerstätte für die Verbrennung von Holz kann die Umwelt belasten.
Nachbarbeschwerden sind oft die Folgen und häufen sich in letzter Zeit.
Man sollte daher beim Verbrennen von Holz in offenen Kaminen, in Kamin- und Kachelöfen nachfolgendes beachten:

In der Verordnung über Kleinfeuerungsanlagen wird für Feuerstätten mit einer Nennwärmeleistung bis 15kW geregelt, hierzu zählen offene Kamine, Kamin- und Kachelöfen, dass Holz nur als Stückholz im naturbelassenen und lufttrockenen Zustand verfeuert werden darf.

Welche Brennstoffe sind zugelassen??

Bis zu einer Nennwärmeleistung der Anlage von 15 kW darf nur luftgetrocknetes, naturbelassenes Stückholz einschließlich anhaftender Rinde (Scheitholz, Hackschnitzel, Reisig, Zapfen) sowie Presslinge aus naturbelassenen Holz entsprechend DIN 51731, Ausgabe Mai 1993 (Holzbriketts, Holzpellets oder andere Presslinge) verwendet werden. Als “lufttrocken” wird Holz mit einem Feuchtegehalt von max. 20% des Holzgewichtes im absolut trockenem Zustand bezeichnet.

Naturbelassenes Stückholz sind zum Beispiel Scheitholz, Hackschnitzel sowie Reisig und Zapfen.
Nicht zulässig ist das verheizen von Holz, das gestrichen, lackiert oder beschichtet ist. Außerdem dürfen Sperrholz; Spanplatten, Faserplatten oder sonst verleimtes Holz nicht verbrannt werden.

Im lufttrockenen Zustand hat Holz einen Wassergehalt von lediglich 15% – 20%. Um diesen Zustand zu erreichen, werden je nach Holzart Lagerzeiten von 12 bis 30 Monaten benötigt.

Tanne, Pappel, Linde, Weide, Fichte
( Weihnachtsbäume) 12 Monate
Kiefer, Birke 18 Monate
Buche, Esche, Obstbäume 24 Monate
Eiche 30 Monate

Man kann sich leicht merken: wenn das Holz bei der Verbrennung zischt und knackt, gar springt, ist es zu feucht.

Das Verbrennen von feuchtem Holz ist nicht nur unwirtschaftlich, sondern es führt auch zur Beeinträchtigung von Umwelt und Nachbarschaft.

Das im Holz enthaltene Wasser muss bei der Verbrennung verdampft werden. Da zum Verdampfen des Wassers eine erhebliche Energie notwendig ist, (zum verdampfen von 1 Liter Wasser werden 0,62kW benötigt) geht bei steigendem Wassergehalt des Holzes immer mehr von dessen Heizwert verloren

Beispiel:

Holz lufttrocken, Restfeuchte < 20% Heizwert ca. 5.0 kW/Kg
Holz frisch, Restfeuchte > 20% Heizwert ca. 2,6 kW/Kg

Das bedeutet, dass für die gleiche Heizleistung fast die doppelte Menge Holz benötigt wird.

Außerdem bewirkt eine verminderte Heizleistung ein Absinken der Verbrennungslufttemperatur. Die Folgen sind: verstärkte Ruß- und Teerbildung, Gefahr der Kaminversottung und starke Zunahme schädlicher Emissionen sowie Rauch- und Rußbelästigungen innerhalb des Bereiches des eigenen Hauses sowie der umliegenden Nachbarhäuser.

Eine trockene Lagerung und gute Lüftung des Heizholzes ist daher wichtig.

Das Holz kann im Freien gestapelt werden. Eine gute Regenabdichtung mit Beachtung des Schlagregens ist dabei erforderlich. Je besser der Holzstapel durchlüftet wird, umso rascher trocknet das Holz. Auf keinen Fall darf es mit Plastikplanen abgedeckt werden. Frisches Holz kann darunter nicht trocknen. Bei Innenräumen gelagertem Holz (Keller, Garage) muss ein dauernder Luftaustausch gewährleistet sein.
Lagern Sie das Holz nicht in unmittelbarer Nähe von Feuerstätten und anderen Feuerquellen. Legen Sie nur soviel Holz neben Ihren offenen Kamin, Kamin- oder Kachelofen wie es der tägliche Bedarf erfordert. Schaffen Sie keine Feuerbrücken. Versperren Sie keine Rettungswege durch die Lagerung von Holz.

Holzfeuer können auch gefährliche Stoffe ausstoßen. Ursache ist stets eine nicht vollständige Verbrennung der Holzgase. Folgende Umstände können dafür verantwortlich sein:

Eine zu niedrige Verbrennungslufttemperatur, z.B. weil das Holz zu feucht ist;
Eine unzureichende Luftzufuhr;
Ein ungeeigneter Ofen oder offener Kamin;

Es entstehen Substanzen wie:

Kohlenmonoxid, Essigsäure, Phenols, Methanole, Formaldehyd, weitere Kohlenwasserstoffe bis hin zum Ruß. Diese Stoffe sind teilweise giftig und krebserregend. Ihre Entstehung lässt sich aber weitgehend vermeiden.

Verbrennen Sie nicht zu dicke Holzscheite. Sie zünden schlecht und verbrennen schwer – es entwickelt sich Rauch.

Die Anheizphase (hier entstehen in besonderem Maße gefährliche Substanzen), muss durch die Verwendung von Kleinholz, und nicht etwa bedrucktem Papier, möglichst schnell durchlaufen werden, um rasch hohe Temperaturen zu erreichen.

Besonders schädlich wirkt sich die Drosselung der Luftzufuhr während der Anheizphase, aber auch beim Auflegen neuer Holzscheite aus. Es kann so zu einem Schwelbrand kommen. Auf diese Weise werden große Teile des aufgelegten Holzes ohne Wärmegewinn nutzlos ausgetrieben und unter Bildung genannter Schadstoffe an die Umwelt abgegeben.

BESONDERS WICHTIG:

VERBRENNEN SIE IN IHRER FEUERSTÄTTE KEINEN MÜLL!!!!!!!!

Beim Verbrennen von Müll entstehen zusätzlich zu den erwähnten Schadstoffen noch Salzsäuren und Dioxine, die schwere Gesundheitsschäden hervorrufen. Bitte bedenken Sie, dass gerade aus den offenen Kaminen auch Rauch in den Aufstellraum eindringen kann. Wer Abfall verbrennt, hierzu gehören Papiere, Zeitungen und Zeitschriften, schädigt nicht nur sich selbst und seine Umwelt, er macht sich auch strafbar.

Offene Kamine dürfen nach der Kleinfeuerungsverordnung nur gelegentlich betrieben werden, das heißt, dass offene Kamine nicht regelmäßig und nicht überwiegend zur Raumbeheizung eingesetzt werden dürfen. Beschränken Sie daher die Kaminbenutzung der Umwelt zuliebe auf besondere Anlässe.

Offene Kamine haben ohnehin nur einen geringen Wirkungsgrad. Es lohnt sich daher nicht, einen offenen Kamin zu Dauerheizzwecken zu benutzen.

 

Offene Kamine – Heizkamine – Kaminöfen
Behaglichkeit drinnen – Belästigung draußen?

Wenn es draußen knackig kalt ist, sehnt man sich nach wohliger Wärme. Offene Kamine, Heizkamine oder Kaminöfen sorgen dann für gemütliche Atmosphäre und Behaglichkeit. Der Umwelt zuliebe sind im Umgang mit dem offenem Feuer nachfolgende Regeln und Hinweise zu beachten.

Wie funktionieren offene Kamine, Heizkamine und Kaminöfen?

Bei offenen Kaminen findet die Verbrennung in einem offenen Brennraum auf einem Rost oder einer Bodenplatte statt. Die Verbrennungsluftzufuhr erfolgt ungesteuert über die Frontöffnung nur durch den Kaminzug. Die Wärmenutzung ist gering; sie erfolgt im Wesentlichen nur über Wärmestrahlung aus dem Feuerungsbereich.

Heizkamine und Kaminöfen weisen dagegen einen meist durch Glasscheiben geschlossenen Brennraum auf; die Verbrennungsluftzufuhr kann dabei über Luftklappen gesteuert werden. Heizkamine und Kaminöfen werden in der Regel durch Raumluft nach dem Prinzip der Wärmeluftheizung (z.B. Kachelofen) gekühlt; die Wärmenutzung ist daher wesentlich besser als bei einem offenen Kamin.

Welche Auswirkungen haben solche Feuerstätten auf die Umwelt

Direkt wahrnehmbare Folgen sind häufig eine sichtbare Abgasfahne und Geruchsbelästigung in der Umgebung, insbesondere bei ungünstigen Wetterlagen oder bei unsachgemäßem Betrieb der Anlage. Aber auch die nicht sichtbare Luftverunreinigung ist relativ groß. Bei Einsatz des Brennstoffes Holz in offenen Kaminen, Heizkaminen und Kaminöfen ergeben sich im Vergleich zu Kohle, Öl und Gas die höchstens auf die freiwerdende Wärmemenge bezogenen Emissionen. Im Vergleich zu Öl- und Gasfeuerungen liegen die Emissionen von Holzfeuerungen – insbesondere für die luftverunreinigenden Stoffe Kohlenmonoxid, Staub und organische Stoffe – um den Faktor 100 bis 1000 höher. Diese Werte beziehen sich auf Feuerungen, die einwandfrei betrieben werden.

Im Allgemeinen weisen Heizkamine und Kaminöfen im Vergleich zu offenen Kaminen aufgrund der besser gesteuerten Verbrennung günstigere Emissionsverhältnisse auf, darüber hinaus nutzen sie auch die freiwerdende Wärme besser aus.

Was heißt einwandfreier Betrieb??

Um einen offenen Kamin, Heizkamin oder einen Kaminofen einwandfrei betreiben zu können und unnötige Emissionen und Immissionen zu vermeiden, müssen aufgrund der Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen (Erste Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes) folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
1. Eine geeignete, fachgerecht ausgeführte und saubere Anlage
2. Ein zugelassener und geeigneter Brennstoff
3. Eine sachgerechte Bedienung der Anlage

Welche technischen Anforderungen sind zu erfüllen??

Die Anlage muss für die Verbrennung von Holz geeignet und vom zuständigen Bezirksschornsteinfegermeister abgenommen sein. Sie muss regelmäßig gereinigt werden.

Offene Kamine dürfen nach den Bestimmungen der Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen nur gelegentlich betrieben werden; sie sind nicht für die Beheizung von Wohnräumen geeignet.

Welche Betriebsbedingungen gewährleisten eine optimale Verbrennung??

Um einen optimalen Verbrennungsvorgang mit möglichst geringen Emissionen zu erreichen, sollten folgende Betriebsbedingungen eingehalten werden:
– Zum Anheizen sollte nur dünnes naturbelassenes Holz (Holzspäne) verwendet werden,
– eine ausreichende Verbrennungsluftzufuhr muss sichergestellt sein (Bedienungsanleitung des Herstellers beachten), so dass kein
Schwelbrand entsteht,
– der Brennraum darf nur max. bis zur Hälfte gefüllt werden,
– es sollten nur kleine Holzstücke verwendet werden (bei Scheitholz z.B. maximal ca. 6cm Durchmesser).

Wie erkennt man eine gute Verbrennung?

Eine gute Verbrennung ist gegeben, wenn das Holz mit langer Flamme abbrennt, eine feine weiße Asche entsteht und die Abgasfahne nicht sichtbar ist!

 

Sollten Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich bitte an uns.